Die Fasnachtsgruppen
Roller und Schaller
Roller
Der Roller trägt ein weißes Leinenhemd mit rosaroten Verzierungen, eine Lederhose mit rohweißen Stutzen und Haferlschuhen. Typisch für den Roller ist die glatte jugendliche Maske, mit einem farbenfrohen Kopfputz. Der Hinterkopf wird von einem rosa Schleier bedeckt. In der Hand hält der Roller einen kleinen Holzstab, den „Pemsl“, an dessen Spitze Rosen befestigt sind. Diese sollen den Frühling darstellen. Sein Hauptmerkmal ist der Gürtel mit den kleinen Rollen, das „Gröll“. Dieses „Gröll“ gibt dem Roller seinen typischen Klang.
Schaller
Der Schaller trägt wie der Roller auch ein weißes Leinenhemd (ohne Verzierungen), eine Lederhose mit rohweißen Stutzen und Haferlschuhen. Seine Larve ist im Gegensatz zu dem Roller mit einem ernsten Gesichtsausdruck und einem langen weit abstehenden Schnurrbart geprägt. Zudem ist der Kopfschmuck (Aufputz) etwas größer als beim Roller. Der Hinterkopf, sowie der Großteil seines Körpers werden durch einen langen weinroten Umhang bedeckt. Der Schaller hält einen länglichen Stab in seiner Hand, an dessen Spitze eine „Tatschl“ (Tannenzapfen) befestigt ist. Diese soll den Winter darstellen. An seinem Gürtel hängen vier große geschmiedete Kuhschellen. Zwei vorne und zwei hinten.
Das „Gangl“
Der Roller tänzelt mit seinem Stab schwingend vor dem Schaller, während dieser mit langsamen, mächtigen Schritten dahinter her schreitet. Beim Hauptakt, dem „Gangl“ wischt der Roller kurz mit seinem Stab, dreht sich und springt vor dem Schaller mehrmals auf. Während der Roller hüpft, bringt der Schaller seine Schallen zum Klingen. Der Roller beendet dieses „Gangl“ wiederum mit seinem Stab, dem „Pemsl“.
Laggepaarle
Neben dem Roller- und Schallerpaar tritt im Umzug ein Paar auf, dessen parodistische Funktion unübersehbar ist: Laggeroller und Laggeschaller. Sie bewegen sich in trippelnden Schritten, ihre Glocken sind aus Holz und geben nur einen schwachen klappernden Ton von sich. Der Roller zeigt jetzt männliche Züge, der Schaller ist eine unfreundlich dreinblickende alte Frau, die bei diesem Paar offensichtlich das Sagen hat. Hier treffen wir die für die Fasnacht typisch verkehrte Welt.
In der Zeit von 1970 bis 1987 gab es in Tarrenz die Scheller und Roller noch nicht. Die Hauptfiguren waren damals die Alpler. Das waren einfach gekleidete Hirten und Sennerinnen, mit denen man den Bezug zu früher weit verbreiteten Almwirtschaft herstellte. 1987, als man eine Neugestaltung der Tarrenzer Fasnacht vornahm, schuf Franz Neururer die neuen Roller- und Schellerfiguren.
Er nimmt dazu Stellung: